Die taoistischen Lehren bieten weder Religion noch Ehe als Mittel zum Gleichgewicht an, eher die innige Verbindung und Verschmelzung der subtilen inneren Energien, Yin und Yang genannt. Der Mensch wird ermutigt, seine natürliche innere Lebenskraft, das Chi, zu entwickeln, zu mehren und bei sich zu halten.

Zuerst müssen wir uns die göttlichen und feinstofflichen Energien bewusst machen, um sie dann in unserem Körper auszubalancieren. Hierzu sind in uns noch schlafende Sinne zu erwecken. Sowohl rein körperliche Übungen als auch geistig, meditative Haltungen sind für diese 'Erweckung' anzuwenden, um das Spüren und Bewegen des Chi im Körper zu bewältigen. Da die Anlagen hierzu in jedem Menschen schlummern, kann dies auch jeder lernen. Alle meine Schüler/-innen konnten das Chi spüren, sobald sie gelernt hatten, wie man nach innen blickt und auf was zu achten ist. Einzig  in der Dauer dieses 'Erweckens' unterscheiden sich einzelne Menschen.

Sexualität wird im Tantra als Mittel zur Bewusstseinserweiterung genutzt, als besonders kraftvolle Methode. Eine Möglichkeit besteht darin, Sexualität als Mittel der Erweckung zu nutzen.

Zentrale Merkmale sexueller tantrischer Praxis sind: lange Vereinigungen, Energiekanalisierung, Zurückhaltung des Samens und alternative Formen des Orgasmus. Es geht im Tantra viel um bestimmte alchemistischen Methoden, die sich aus der Zusammensetzung der Sexualelixiere entwickeln.

Aus taoistischer Sicht ist die Sexualkraft die stärkste Manifestation von Chi in unserem Körper. Können wir diese flüchtige Kraft halten, ist das ein unverzichtbarer Schritt zur Selbstheilung. Die Praktiken der Heilenden Liebe, der Fusion der Fünf Elemente und des Kan & Li sind eine Wegbeschreibung für diesen spirituellen Weg.